Zisterzienserinnen-Kloster

Geschichtliches

Geschichtliches

Der Orden der Zisterzienser ging im 11. Jahrhundert aus dem benediktinischen Reformkloster Cîteaux unter den Äbten Robert, Alberich und Stephan hervor und erfuhr im 12. Jahrhundert unter dem hl. Bernhard von Clairvaux einen kraftvollen Aufstieg. Schon bald ließen sich auch Frauen vom Eifer der Zisterzienser begeistern und suchten einen Anschluss an den Orden. So entstanden im Laufe von wenigen Jahrzehnten viele Zisterzienserinnen-Klöster in ganz Europa.

Wie Mariengarten entstand

Die Abtei Mariengarten wurde 1883 von der Abtei Lichtenthal, Baden-Baden (D) gegründet. Der Kern des Gebäudekomplexes Mariengarten wird als Hof Blaze (Curtis Blazes) bereits 1189 urkundlich erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts wurde der adelige Ansitz samt Besitzungen an das Prämonstratenser-Stift Wilten bei Innsbruck verkauft. Als Weingut blieb es 400 Jahre in dessen Besitz.

Nach der Säkularisation unter der bayrischen Regierung in Tirol 1805 wechselte der Ansitz „Bloashof“ mehrmals seine Besitzer. Unter anderen erwarben ihn die Freiherren von Call, der Graf Wickenburg und die Herren von Putzer vom Tschidererhof.

Schließlich waren es die Zisterzienserinnen von Lichtenthal in Baden-Baden (D), die den Bloshof kauften. Während des Kulturkampfes unter Bismarck befürchteten sie, dass ihr Kloster aufgehoben werde. Der Bloshof sollte als Noviziatshaus dienen und für den Ernstfall eine Asylstätte für die Schwestern sein.

Gründung und Aufbau

Der 1. Mai 1883 gilt als Gründungsdatum des Klosters. Es ist der Tag, an dem erstmals in den alten Gebäuden das gemeinsame Chorgebet gesungen wurde. Die Gründerin Äbtissin Frau Magdalena Kollefrath von Lichtenthal und die Schwestern, die nun hier wohnten, nannten den Bloashof zuerst St. Josefs Kloster, ab 1886 Mariengarten.

In jenem Jahr konnte bereits eine Mädchenschule eröffnet werden. Schon bald erhielt die Schule die staatliche Genehmigung und hieß „Privat-, Lehr- und Erziehungsanstalt“; sie erfreute sich großen Zulaufs. Das Bestreben, die Gemeinschaft zu festigen und rege Bautätigkeit kennzeichnen die ersten Jahre der Neugründung. Ein Schultrakt, die Kirche, die Abtei und Kaplanei mit Gästetrakt wurden gebaut. Es war eine harte Zeit voll von Entbehrungen und Opfern.

1914 wurde das Priorat zur Abtei erhoben. Die bisherige Priorin M. Charitas Thoma wurde zur 1. Äbtissin von Mariengarten ernannt.
Die Zeit des Faschismus in Italien war auch für das Kloster eine Zeit der Prüfung und nicht immer leichter Entscheidungen. Trotzdem war es eine gute Zeit: Inneres und äußeres Wachstum kennzeichnen sie. Die Gemeinschaft unter der Leitung von Frau Äbtissin Beatrix Welte zählte bis zu 40 Schwestern.

Die Schule hatte einen regen Zulauf: Viele Schülerinnen spielten ein Instrument, Theaterstücke wurden aufgeführt und es gab sportliche Wettbewerbe. Nach einer kurzen Unterbrechung während des Zweiten Weltkrieges nahmen die Schwestern den Unterricht wieder auf und führten dazu einen Kindergarten nach der Montessori Methode.

Unsere private Mittelschule mit Internat, seit 2003 den staatlichen Schulen gleichgestellt, hat einen guten Ruf. Die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler schätzen die gediegene Erziehungsarbeit.